Die Fotografie ist mein Hobby und so möchte ich es auch verstanden wissen. Das bedeutet in erster Linie, dass ich kein ausgebildeter Fotograf bin. Meine Kenntnisse über die Fotografie habe ich mir autodidaktisch und bei Shootings angeeignet. Wann genau ich meine erste Kamera in der Hand hatte, weiß ich nicht mehr genau, aber es dürfte etwa 30 Jahre her sein.
Meine erste Kamera war eine Beirette SL 100 vom VEB Kamerafabrik Freital – damit ist dann auch klar, aus welcher Ecke ich stamme. 😉 Die Kamera hatte eine Festbrennweite mit 50mm und eine feste Blende. Das einzige was man einstellen konnte bzw. musste war die Entfernung…zumindest grob und die Belichtungszeit. Da gab es aber auch nur 3 feste Werte. Sonne, Wolken und Blitzlicht. Viel verkehrt konnte man damit also nicht machen.
Meine erste Spiegelreflex-Kamera habe ich mir 1998 gekauft – eine Canon EOS 500. 2003 oder 2004 bin ich dann auf das nächst größere Modell umgestiegen – eine Canon EOS 50E. Zu dem Zeitpunkt kam auch der erste Blitz dazu. Ein Metz 40 MZ-2. Diese beiden Kameras besitze ich tatsächlich noch. Ein Verkauf würde sich nicht wirklich lohnen. Analoge Kameras verwendet heute so gut wie niemand mehr. Ich habe sogar noch ein Kodak Professional 200UC Film hier rumliegen. Der dürfte seine Haltbarkeit allerdings längst überschritten haben…
2008 folgte der Umstieg auf die digitale Fotografie in Form meiner Canon EOS 5D (Mark 1), die bis Ende 2017 meine Hauptkamera war. Mittlerweile zwar schon etwas betagt und mit “gerade mal” 12 Megapixel haben heute sogar einige Handys schon mehr zu bieten, aber die Qualität der Bilder kann sich immer noch mit denen aktueller Kameras messen. Zumindest solange es nicht zu dunkel wird. Mein aktuelles Arbeitspferd ist eine Canon EOS 5D Mark III. Der Umstieg von Analog auf Digital war anfangs etwas steinig und manchmal verfluche ich die Technik auch heute noch. Man muss sich ja keine Gedanken um einen vollen Film machen, also drückt man lieber gleich mehrmals ab. Mit dem Ergebnis, dass ich mittlerweile von Conventions regelmäßig mit 300-400 Bildern pro Tag (Tendenz steigend) zurück komme.
Meine ersten Schritte in der Fotografie waren hauptsächlich Natur- und Landschaftsbilder. In dem Bereich kann man sich meistens mit den Aufnahmen Zeit lassen und in Ruhe alle Einstellungen prüfen und hin und wieder auch mal unterschiedliche Einstellungen ausprobieren. Bei Landschaftsaufnahmen kam und kommt man mit wenig Material aus. Eine Kamera, ein vernünftiges Objektiv und ein Stativ reichen aus.
Zur Cosplayfotografie bin ich über ein Onlinespiel gekommen. Irgendwann 2006 habe ich Dofus entdeckt und angefangen zu spielen. Nach einiger Zeit bin ich da sogar Ingame-Moderator geworden. Anfangs auf dem internationalen Server Rushu, später auf dem deutschen Server Nehra. (Und nein, ich bin seit einigen Jahren kein IGM mehr, sonst hätte ich das gar nicht erwähnt.) Dadurch ergab es sich auch, das ich als freiwilliger Helfer zu Messen und Conventions gefahren bin, auf denen Ankama – die Entwicklerfirma von Dofus – vertreten war. Die erste Messe war die RPC 2008. Das war dann auch meine erste Begegnung mit Cosplayern. Seitdem hat mich die Faszination für Cosplay nicht mehr losgelassen. Bisher allerdings ausschließlich hinter der Kamera.
Aus einem Fanprojekt zum Spiel (Tofu auf Reisen) stammt übrigens auch das Pseudonym. Eigentlich ist Wuselchen ein kleiner gelber fluffiger Vogel (siehe Logo) und ich nur sein Körnerbringer. 😉
Im Laufe der Jahre hat sich mein Equipment konsequenterweise mehr Richtung Peoplefotografie entwickelt. Eine der ersten Anschaffungen für diesen Bereich war eine gute Porträt-Linse. Canon EF 85mm f/1.8 USM. Geniale Linse. Perfekt für meine Vollformat-Kamera. Ich bin immer wieder begeistert von den Aufnahmen, die mit dem Objektiv möglich sind. Im Fokus knackscharf und ein wunderschönes Bokeh im Hintergrund. Ich habe immer wieder mal Tests zu anderen Objektiven gelesen und mir Testaufnahmen angesehen, aber bisher habe ich nichts gefunden, was diesem Objektiv das Wasser reichen könnte (und in meinen finanziellen Rahmen passt).
Der nächste Schritt, der wie eine Offenbarung für mich war, war der Wechsel vom festen Blitz auf der Kamera zum entfesselten blitzen. Ich hatte lange überlegt, ob ich den Schritt gehen sollte, da es doch einiges an Investition bedeutete – 2 neue Systemblitze, 2 Funkempfänger und Blitzauslöser an der Kamera sowie eine Grundausstattung von Lichtformern nebst Lichtstativ. Zum Glück gibt es Yongnuo und mischt den Markt mächtig auf. Letztendlich habe ich für den Preis eines guten Canon Systemblitzes die komplette eben genannte Ausrüstung von Yongnuo kaufen können. Die Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben sind schier unendlich. Allerdings musste ich komplett umdenken. Bislang war die Sonne das Hauptlicht und der Blitz oder ein Reflektor lediglich zum aufhellen gut. Durch das entfesselte blitzen ändert sich diese Situation komplett. Jetzt kann ich einen Blitz als Hauptlicht da postieren, wo ich ihn brauche und zusammen mit Lichtformern (Softbox, Durchlichtschirm oder BeautyDish) auch noch unterschiedliche Lichtcharakteristiken erzeugen. Ich bin noch dabei die Möglichkeiten, die mir entfesseltes Blitzen bietet zu entdecken und auszuprobieren. Für die Nachbearbeitung der Bilder nutze ich ausschließlich OpenSource-Tools. Insbesondere DarkTable für die Raw-Entwicklung und Gimp 2.9 für die Nachbearbeitung. Die beiden Tools bieten vielleicht nicht ganz die Möglichkeiten von Lightroom oder Photoshop, aber da ich beide schon ein paar Jahre nutze, kenne ich auch den ein oder anderen Trick um ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen.
Apropos Nachbearbeitung. Ich bin kein Freund von überzogener Retusche. Natürlich retuschiere ich hier und da auch größere Hautunreinheiten weg, aber Haut darf bei mir auch Poren haben. Was ich allerdings kosequent retuschiere – sofern der Aufwand nicht zu groß wird – sind Piercings und Tatoos, die nicht zum Cos gehören.
Mal im Ernst…ihr gebt euch so viel Mühe bei der Anfertigung der Kostüme, steckt da Stunden und Tage an Arbeit rein, damit es dem Original so ähnlich wie möglich wird. Das gleiche gilt für Wig und Makeup. Auch hier werden Stunden für’s Styling investiert. Aber das Piercing und/oder Tatoo werden häufig vergessen…zum Leidwesen des Fotografen, der dass dann im Nachhinein mühevoll raus retuschieren darf.
Update 2020: Die Blitze sind mittlerweile ausgetauscht gegen das System von Godox. Ich finde das System einfach stimmiger und durch bereits eingebaute Funkempfänger spart man sich auch noch ein paar Einzelteile. In den letzten beiden Jahren habe ich einige Workshops besucht und mir so neues Wissen angeeignet und vertieft. Bei der Bearbeitung der Bilder bin ich mittlerweile bei Krita gelandet. Zwar ist es primär für Zeichner gedacht aber von der Philosophie und Bedienung näher an Photoshop dran, was dazu führt, dass ich Tutorials die für Photoshop gedacht sind leichter umsetzen kann. Darüber hinaus kann man über Filterebenen zerstörungsfrei arbeiten und Filtereinstellungen auch im späteren Verlauf noch ändern. Im letzten Jahr habe ich auch mal die Seiten gewechselt, sprich ich war als Cosplayer unterwegs.